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Rückblick: Open-Air-Kino am Kulturenergiebunker in Altona

Axel Dürkop

Kino unter freiem Himmel im Hamburger Spätsommer, dazu ein kühles Getränk und interessante Filme zu Energiewende und Klimawandel: Das war KinoSOLAR auf der Wiese vor dem Kulturenergiebunker in Altona. Dass das Wetter schon einen Ausblick auf den Herbst bot, hat uns nicht abgehalten.

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Mit vereinten Kräften bauen wir Leinwand, Bestuhlung und Büffet für das Open-Air-Kino auf. Foto: KEBAP e.V.

Zum Abschluss unserer Sommerveranstaltungen haben wir am Kulturenergiebunker in Altona Filme zur Energiewende und zum Klimawandel gezeigt. Auf dem neu gestalteten Platz am Ende der Schomburgstraße zwischen Goethe-Eiche und Walter-Möller-Park kam am 22. und 23. September 2023 eine große Leinwand zum Einsatz, die wir jeweils abends aufgebaut haben. Der Eintritt war frei, die Filme hatte Karin Haenlein vom Kulturenergiebunker-Projekt zusammen mit der Kurzfilmagentur ausgesucht. Es war ein unterhaltsames Programm mit harten Fakten zu den Herausforderungen, die uns durch den Klimawandel bevorstehen, aber auch mit gutem Witz und Humor.

Auf der Veranstaltungswiese vor dem Bunker haben wir unser Open-Air-Kino aufgebaut. Foto: KEBAP e.V.
Auf der Veranstaltungswiese vor dem Bunker haben wir unser Open-Air-Kino aufgebaut. Foto: KEBAP e.V.

Der Kurzfilm Die Klimakrise im Kontext (auch auf YouTube). ordnet in zehn Minuten die wissenschaftlichen Erkenntnisse zum Klimawandel ein und blickt dafür 800.000 Jahre zurück, um die signifikante Steigerung des CO2-Gehalts in der Luft seit der Industrialisierung einzuordnen.

Die Kurzfilme Afterlives, Roues libres – Freilauf und Lauberhornrennen im Sommer nahmen das Thema aus einer bissigen und humorvollen Perspektive auf und sorgten für amüsierte Kommentare aus dem Publikum.

Flores del otro patio von Jorge Cadena zeigt den fantasievollen und mutigen Widerstand einer Gruppe von Queer-Aktivist*innen in Kolumbien gegen die Ausbeutung ihres Landes für billige Kohle.

Am Samstag Abend war der Langfilm Ernte teilen – Anders ackern für die Zukunft zu sehen, der drei solidarische Landwirtschaftsgemeinschaften vorstellt und anregt, über Alternativen zur konventionellen Landwirtschaft nachzudenken.

Das komplette Programm der beiden Abende mit weiterführenden Informationen zu den Filmen ist auf der Seite des Kulturenergiebunkers zu finden.

Energieautark auf der Wiese

Wie beim BioGAStmahl hat uns auch an den beiden Kinoabenden der Solaranhänger aus Moorburg mit Energie versorgt. Die Betreiber standen für Fragen zur Verfügung und erläuterten ihre Pläne, das Wissen um die autarke Energieversorgung von Veranstaltungen bald auch in den Bildungskontext zu bringen. Wir hoffen, diese Pläne im Rahmen der WATTwanderungen und der HOOU unterstützen zu können.

Auch für diese Veranstaltung haben wir uns den Solaranhänger aus Moorburg geliehen. Foto: KEBAP e.V.
Auch für diese Veranstaltung haben wir uns den Solaranhänger aus Moorburg geliehen. Foto: KEBAP e.V.

Herbstliche Spätsommerabende

Das Wetter war am Freitag Abend noch erträglich, am Samstag aber eher herbstlich, was die Veranstaltungen nicht verhindert hat. Wir konkurrierten mit weiteren interessanten Angeboten im Viertel und mussten uns auch anhören, dass Open-Air-Kino mittlerweile nichts Besonderes mehr sei, für das die Leute Schlange stehen würden. Das Open-Air-Kino hatte dennoch Zulauf und alle Teilnehmenden hatten Spaß an der Aktion. Das Publikum half am Ende mit, das Kino wieder abzubauen und im Bunker zu verstauen.

Unserem Publium hat's gefallen. Viele haben sogar noch beim Abbauen mitgeholfen. Foto: KEBAP e.V.
Unserem Publium hat's gefallen. Viele haben sogar noch beim Abbauen mitgeholfen. Foto: KEBAP e.V.

Reflexion und Ausblick

Wir hätten gern mehr Zuschauer*innen aus den umliegenden Häusern dabei gehabt, mussten aber einsehen, dass es dafür im Vorfeld weitaus mehr Aufwand gebraucht hätte, die Menschen für den Austausch rund um die Filme und das Thema zu gewinnen.

Interessant waren einige Gespräche direkt vor Beginn der Vorstellung mit Passant*innen auf dem Platz. Kaum jemand hat sich der direkten Ansprache entzogen und die Gründe, warum man nicht spontan dazustößen könne, erschienen uns plausibel. Der Platz liegt auf einer Transitstrecke durchs Viertel, die die Menschen mit einem konkreten Ziel nehmen. Er ist kein Ort des Lustwandelns und Promenierens.

Trotz der zahlreichen Nachbarschaft war das Interesse an unserem Kino im direkten Umfeld eher gering. Foto: KEBAP e.V.
Trotz der zahlreichen Nachbarschaft war das Interesse an unserem Kino im direkten Umfeld eher gering. Foto: KEBAP e.V.

Würden wir die Veranstaltung noch einmal wiederholen können, würden wir die Nachbar*innen weit im Vorfeld einbeziehen wollen. Aber dafür braucht es auch Resourcen, Zeit und sinnvolle Angebote, um den Dialog aufzunehmen. Und die gibt es eigentlich ständig seitens des Kulturenergiebunkers, wie der Veranstaltungskalender des Projekts zeigt. Es bleibt die große Herausforderung in den WATTwanderungen herauszufinden, welche Themen, Formate und Dialogangebot die Menschen abholen und für das Thema Energiewende gewinnen.

Im Team der HOOU freuen wir uns, die gute Zusammenarbeit mit den Aktiven vom Kulturenergiebunker in 2024 fortzusetzen. Erste Gespräche finden im Februar statt, wer Interesse hat dazuzustoßen, melde sich gern per Mail.

Grafik: Pia Wieland
Grafik: Pia Wieland

Weiterführende Informationen

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